Verwendung des Altenberger Steins (Kalkstein)

Bauwerke aus Altenberger Stein und Baumaterial zur Restaurierung

Unten finden Sie einige bekannte Bauwerke als Beispiele für die regionale Verwendung des Altenberger Steins. Schaut man sich die Gesteinsarten näher an so fällt auf, dass das Baumaterial nur selten aus einer Lagerstätte stammt. Vielmehr ist ein zweckmäßiger Mix aus Kalk- und Kalsandstein verwendet worden. Vor allem für die gestalterischen Elemente wie Fassaden und Gesimse, aber auch Bildstöcke wurde von Bildhauern der weichere Baumberger Sandstein bevorzugt.
Nach dem 2. Weltkrieg gab es in Altenberge eine kurze Zeit der Renaissance im Kalksteinabbau. Hintergrund war dringend benötigtes Baumaterial für die Restauration der Kriegsschänden in Münster, vor allem der Wiederaufbau des Doms.

Erweiterung der katholischen Kirche St. Johannes Baptist in Altenberge 1882 - 1884

Altenberger Kirche vor dem Abriss des Glockenturms im Jahr 1832 Altenberger Kirche im Jahr 2012 Altenberger Kirche, Historische Zeichnung

Abb. Links: Glockenturm vor Abriss 1882 im Rahmen der Westerweiterung bis 1884, Foto: Museumsarchiv, Bild öffnen
Abb. Mitte: Aktuelles Foto der Altenberger Kirche im Jahr 2012, Foto: Dr. H.-G. Hettwer, Bild öffnen
Abb. Rechts: Historische Zeichnung mit Blick von der Billerbecker Straße, Quelle: Museumsarchiv, Bild öffnen

Im Rahmen dieser Erweiterung in Altenberge wurden die bestehenden drei Joche der Kirche um ein weiteres Joch turmseitig nach Westen hinzugefügt (gut zu erkennen in der historischen Ausnahme links). In diesem Zuge wurde der mittelalterliche Turm abgerissen und durch den heutigen ersetzt. Für die Erweiterung (Joch und Turm) wurde das bestehende Fundament aus Altenberger Kalkstein verlängert. Dazu verwendete man neben Steinen des abgebrochenen romanischen Turms vorwiegend Stein aus der Gegend von Ibbenbüren. Diesen Baumaterial-Mix findet man an verschiedenen Stellen. Ein gutes Beispiel dafür kann man gut am Eingang an der Südseite (Kirchstraße) erkennen.

Wiederaufbau/Restaurierung des Doms zu Münster nach dem 2. Weltkrieg

Ansicht Westportal vor und nach dem 2. Weltkrieg

Abb. Links: Dom zu Münster, Westportal um 1900; Foto: © Bildarchiv LWL-Medienzentrum für Westfalen
Abb. Mitte: Westportal und Türme (beschädigt im 2. Weltkrieg); Foto: © Bildarchiv LWL-Medienzentrum für Westfalen
Abb. Rechts: Restauriertes Westportal und restaurierte Türme (2014); Foto: Dr. H.-G. Hettwer

Ansicht Südportal

Abb. Links: Dom, Südportal, (Türme beschädigt im 2. Weltkrieg), Foto: © Bildarchiv LWL-Medienzentrum für Westfalen
Abb. Rechts: Türme restauriert, Foto: © Bildarchiv LWL-Medienzentrum für Westfalen

Zum Wiederaufbau des Doms entschieden sich die Vertreter der Kirche in Münster dazu, bei der Restaurierung auf das gleiche Baumaterial zurückzugreifen zu wollen, mit dem der Dom um 1200 erbaut wurde. Für das Domkapitel war es wichtig, dass die Restaurierung der Schäden farbetreu erfolgt. Mit dieser Entscheidung ging man auf den Hof Hinse in Altenberge zu, um einen Kalkstein-Steinbruch zu eröffnen.

Restaurierung des Buddenturms in Münster

Abb.: Nach dem 2. Weltkrieg restaurierter Buddenturm in Münster, Foto: Museumsarchiv